Auftragsverarbeitungsvertrag

gemäß Art. 28 DSGVO

Hashfox GmbH - GiroCode API

Stand: 29.11.2025

Präambel

Dieser Auftragsverarbeitungsvertrag (nachfolgend „AV-Vertrag") konkretisiert die datenschutzrechtlichen Verpflichtungen der Vertragsparteien im Rahmen der Nutzung der GiroCode API.

Der AV-Vertrag wird automatisch mit Registrierung und Nutzung der GiroCode API zwischen dem Kunden (nachfolgend „Verantwortlicher") und der Hashfox GmbH (nachfolgend „Auftragsverarbeiter") geschlossen.

§ 1 Gegenstand und Dauer der Verarbeitung

1.1 Gegenstand der Auftragsverarbeitung

Gegenstand der Auftragsverarbeitung ist die Generierung von EPC069-12 konformen GiroCodes (SEPA QR-Codes) über die GiroCode API. Der Auftragsverarbeiter verarbeitet hierbei personenbezogene Daten ausschließlich im Auftrag und nach dokumentierter Weisung des Verantwortlichen.

1.2 Dauer der Verarbeitung

Die Auftragsverarbeitung erfolgt für die Dauer des Hauptvertrages (Nutzungsvertrag der GiroCode API). Sie beginnt mit der Registrierung und endet mit der Kündigung des Nutzungsvertrages und der vollständigen Löschung aller personenbezogenen Daten.

§ 2 Art und Zweck der Verarbeitung

2.1 Art der Verarbeitung

Die Verarbeitung umfasst folgende Tätigkeiten:

  • Entgegennahme von Zahlungsdaten über die API
  • Generierung von QR-Codes auf Basis der übermittelten Daten
  • Rückgabe des generierten QR-Codes als Bilddatei
  • Protokollierung von API-Zugriffen (ohne Speicherung der Zahlungsdaten)

2.2 Zweck der Verarbeitung

Die Verarbeitung dient ausschließlich der Erbringung der vertraglich vereinbarten Dienstleistung, nämlich der Generierung von GiroCodes zur Verwendung durch den Verantwortlichen oder dessen Endkunden.

2.3 Keine dauerhafte Speicherung von Zahlungsdaten

Wichtig: Die übermittelten Zahlungsdaten (IBAN, BIC, Empfängername, Betrag, Verwendungszweck) werden nicht dauerhaft gespeichert. Sie werden ausschließlich für die Dauer der QR-Code-Generierung im Arbeitsspeicher verarbeitet und unmittelbar nach Auslieferung des QR-Codes verworfen.

§ 3 Art der personenbezogenen Daten

Folgende Kategorien personenbezogener Daten werden verarbeitet:

DatenkategorieSpeicherungZweck
IBANDurchleitung (keine Speicherung)QR-Code-Generierung
BICDurchleitung (keine Speicherung)QR-Code-Generierung
EmpfängernameDurchleitung (keine Speicherung)QR-Code-Generierung
BetragDurchleitung (keine Speicherung)QR-Code-Generierung
VerwendungszweckDurchleitung (keine Speicherung)QR-Code-Generierung
E-Mail-Adresse des KundenGespeichertAccount-Verwaltung, Login
IP-AdresseGespeichert (max. 50.000 Einträge)Sicherheit, Logging

§ 4 Kategorien betroffener Personen

Die Verarbeitung betrifft folgende Kategorien betroffener Personen:

  • Kunden des Verantwortlichen: Deren Zahlungsdaten werden zur QR-Code-Generierung an die API übermittelt
  • Der Verantwortliche selbst: E-Mail-Adresse und Account-Daten zur Nutzung des Dienstes

§ 5 Pflichten des Auftragsverarbeiters

5.1 Weisungsgebundenheit

Der Auftragsverarbeiter verarbeitet personenbezogene Daten nur auf dokumentierte Weisung des Verantwortlichen. Die Weisungen ergeben sich aus diesem AV-Vertrag, dem Hauptvertrag und der API-Dokumentation. Weitergehende Weisungen bedürfen der Textform.

5.2 Vertraulichkeit

Der Auftragsverarbeiter gewährleistet, dass die zur Verarbeitung befugten Personen zur Vertraulichkeit verpflichtet sind oder einer angemessenen gesetzlichen Verschwiegenheitspflicht unterliegen.

5.3 Sicherheit der Verarbeitung

Der Auftragsverarbeiter ergreift alle gemäß Art. 32 DSGVO erforderlichen Maßnahmen. Die technischen und organisatorischen Maßnahmen sind in Anlage 1 zu diesem Vertrag beschrieben.

5.4 Unterauftragsverarbeiter

Der Auftragsverarbeiter bedient sich folgender Unterauftragsverarbeiter:

UnterauftragsverarbeiterLeistungStandort
Stripe, Inc.ZahlungsabwicklungUSA (EU-Standardvertragsklauseln)
OVHcloudBare-Metal-Server (Dedicated Server)Frankfurt, Deutschland
Wasabi TechnologiesVerschlüsselter Backup-Speicher (S3)Europa (EU)

Der Verantwortliche stimmt dem Einsatz dieser Unterauftragsverarbeiter zu. Der Auftragsverarbeiter wird den Verantwortlichen über Änderungen informieren.

5.5 Unterstützungspflichten

Der Auftragsverarbeiter unterstützt den Verantwortlichen bei:

  • Der Beantwortung von Anfragen betroffener Personen
  • Der Einhaltung der Pflichten aus Art. 32-36 DSGVO
  • Der Meldung von Datenschutzverletzungen

5.6 Löschung und Rückgabe

Nach Beendigung des Hauptvertrages löscht der Auftragsverarbeiter alle personenbezogenen Daten, sofern keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht besteht. Die Löschung erfolgt spätestens 30 Tage nach Vertragsende.

5.7 Nachweispflichten

Der Auftragsverarbeiter stellt dem Verantwortlichen alle erforderlichen Informationen zum Nachweis der Einhaltung der Pflichten aus Art. 28 DSGVO zur Verfügung.

§ 6 Pflichten des Verantwortlichen

Der Verantwortliche ist für die Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung verantwortlich. Er hat insbesondere sicherzustellen, dass:

  • Eine Rechtsgrundlage für die Verarbeitung der Daten seiner Endkunden vorliegt
  • Betroffene Personen gemäß Art. 13/14 DSGVO informiert werden
  • Anfragen betroffener Personen bearbeitet werden
  • Die Nutzung der API den datenschutzrechtlichen Vorgaben entspricht

§ 7 Kontrollrechte

(1) Der Verantwortliche hat das Recht, die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Anforderungen zu überprüfen. Der Auftragsverarbeiter ermöglicht Überprüfungen, einschließlich Inspektionen.

(2) Inspektionen vor Ort sind nach vorheriger Anmeldung (mindestens 14 Tage) während der üblichen Geschäftszeiten möglich. Die Kosten trägt der Verantwortliche.

(3) Alternativ kann der Nachweis durch Vorlage aktueller Zertifikate oder Berichte unabhängiger Instanzen erbracht werden.

Anlage 1: Technische und Organisatorische Maßnahmen (TOMs)

1. Zutrittskontrolle

Die Bare-Metal-Server befinden sich im OVHcloud-Rechenzentrum in Frankfurt, Deutschland. Das Rechenzentrum verfügt über physische Zugangskontrollen, 24/7-Überwachung und Zutritt nur für autorisiertes Personal. OVHcloud hat keinen logischen Zugriff auf die Server oder Daten – die vollständige Kontrolle liegt bei der Hashfox GmbH.

2. Zugangskontrolle

  • Authentifizierung über API-Keys (UUID v4)
  • Timing-safe Credential-Vergleich gegen Timing-Angriffe
  • Session-basierte Authentifizierung mit automatischem Ablauf (30 Tage)
  • OTP-basierter Login (6-stellig, 10 Minuten Gültigkeit)

3. Zugriffskontrolle

  • Rollenbasierte Zugriffskontrolle (Admin/User)
  • API-Kontingentierung nach Tarifstufe
  • Separierung von Admin- und User-Bereichen

4. Weitergabekontrolle

  • TLS/HTTPS-Verschlüsselung für alle Datenübertragungen
  • Keine Weitergabe von Zahlungsdaten an Dritte
  • Stripe-Integration ausschließlich für Zahlungsabwicklung

5. Eingabekontrolle

  • Protokollierung aller API-Zugriffe (ohne Zahlungsdaten)
  • Admin-Audit-Log für administrative Aktionen
  • Automatische Log-Rotation (max. 50.000 Einträge)

6. Auftragskontrolle

  • Klare vertragliche Regelungen mit Unterauftragsverarbeitern
  • Sorgfältige Auswahl von Dienstleistern
  • Dokumentation aller Unterauftragsverarbeiter

7. Verfügbarkeitskontrolle

  • Regelmäßige verschlüsselte Backups auf Wasabi S3-Speicher in Europa
  • Bare-Metal-Server ohne Zugriff durch den Hosting-Provider
  • Monitoring und Alerting
  • USV-geschützte Rechenzentrumsinfrastruktur

8. Trennungskontrolle

  • Logische Trennung der Kundendaten
  • Separate Datenbanktabellen pro Funktion
  • Keine Vermischung von Produktiv- und Testdaten

Kontakt für Datenschutzanfragen

Hashfox GmbH
Datenschutzbeauftragter
Gartenstraße 42
53859 Niederkassel
Deutschland

E-Mail: datenschutz@hashfox.com
Telefon: +49 (0) 228 / 763 636 50

Weitere rechtliche Dokumente